Das Interview:
Du
bist in deinem Leben schon viel herumgekommen und hast sogar einige Zeit in den
USA gelebt. Was vermisst du aus dieser Zeit am meisten?
Nachdem
ich damals aus den USA zurückkam, habe ich am allermeisten Coffee to Go und
Oreo Cookies vermisst. Beides hat dann sehr bald in Deutschland Einzug
gehalten, insofern hat sich das erledigt. Mittlerweile vermisse ich es z.B.
englisch zu sprechen oder meine Freunde von damals - zu denen ich immer noch
Kontakt habe - zu sehen. Sobald es terminlich klappt, wollen mein Mann und ich
wieder rüberfliegen und eine kleine Tour von San Francisco nach Seattle nach
Vancouver starten. Es gibt so viele wunderschöne Flecken Natur in den USA.
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Danke erst mal für das Lob! Freut mich sehr, dass dir die Bilder gefallen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, eine Bildergeschichte rauszubringen. Ich warte mal ab, was so kommen wird. Eine Graphic Novell wäre aber schon eine tolle Sache.
Gab es denn ein einschneidendes Erlebnis, was dich auf die Idee für diesen Roman brachte? Wenn ja welches und in welcher Situation? Wie viele Anläufe hast du gebraucht, bis die Seelenwächter zum Leben erwachten?
Es
war weniger ein Ereignis, eher eine Inspiration. Ich fuhr mit meinem Mann im
Auto und im Radio lief ein sehr bekanntes Lied (welches wird noch nicht
verraten. Das dürfen die Leser bald selbst erraten und natürlich etwas
gewinnen.) Eine Songzeile aus diesem Lied ist mir im Gedächtnis geblieben und
ich habe lange darüber nachgedacht. Schließlich war die Grundidee für meinen
Plot da. Ich habe diesen immer weiter ausgebaut. Die ersten Entwürfe waren
komplett anders. Es gab z.B. noch keinen Akil, oder William oder Anna. Alles
spielte in der Neuzeit, statt auch in der Vergangenheit der einzelnen Personen
verwurzelt zu sein. Dann saß ich irgendwann im Kino und habe mir Prince of
Persia angeschaut. Ich dachte: So einen Typ will ich auch in meinem Buch. Das
war die Geburtsstunde von Akil, der sich mittlerweile zu einem eigenständigen
Charakter entwickelt und mit dem Dastan aus dem Film nicht mehr viel gemein
hat. Ab da hießen meine Leute dann auch Seelenwächter. Anläufe habe ich ca. 3
gebraucht, bis alles so stand, wie es jetzt ist. Z.B. drehte sich die
Geschichte am Anfang um zwei Brüder, statt um die Welt der Seelenwächter. Die
beiden Jungs haben dann den Menschen vor übernatürlichen Wesen beschützt. Diese
Ideen liegen alle noch in meiner Schublade und warten, bis sie mal wieder
rausdürfen.
Wie
lange ist das jetzt her?
Die
allererste Idee zum Buch kam irgendwann im Jahr 2010. Das erste Kapitel habe
ich im Sommer 2011 begonnen.
Wie
motivierst du dich zum Schreiben? Hast du feste Arbeitszeiten in denen du an
deinem Roman arbeitest? Organisierst Du Dein Schreiben? Bist Du jemand, der
Charaktere und Schauplätze vorab plant, oder entsteht alles während des
Schreibens?
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by Nicole Böhm |
Da
ich einen festen Job habe, muss ich mich diesem allerdings anpassen. Ich fahre
mit der Bahn zum Büro und kann hier schon ein wenig an meiner Geschichte
arbeiten und nach Feierabend geht es dann weiter. Oft schreibe ich auch bei
meinem Pferd im Stall, oder setze mich in einen Park oder so. Je nach Wetter :)
Ich plane relativ wenig beim Schreiben. Das liegt aber auch daran, weil wir ein
fertiges Buch in eine Serie umgestrickt haben. Heißt, ein Großteil des Plots
steht bereits, und ich fülle jetzt nur noch die einzelnen Lücken und Szenen
auf. Ich muss da also nicht mehr viel ändern und kann mich an dem vorhandenen
Text sehr gut entlanghangeln. Meistens schreibe ich eine grobe
Kurzzusammenfassung eines Bandes und lege dann los. In Band 4 z.B. wird es eine
Szene geben, bei der meine Jungs und Mädels ein mystisches Wesen kontaktieren
müssen. Diese Szene hatte ich schon ewig lange im Kopf und im Buch nie Platz
dafür gehabt. Jetzt kann ich sie endlich verwenden.
Hast
du ein literarisches Vorbild?
Mh,
ich glaube nicht direkt. Es gibt verschiedene Autoren, deren Schreibstil ich
liebe. Kerstin Gier z.B. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung von Silber ...
Ebenfalls toll finde ich Derek Haas. Der ist leider recht unbekannt, aber der
Mann kann schreiben. Ich liebe es.
Wie
war es für dich aus der Sicht einer männlichen Person zu schreiben, noch dazu
die eines Kriegers? Hast du dich mit deinem Partner über die männlichen
Charaktere unterhalten?
Wir
unterhalten uns generell sehr viel übers Schreiben, aber in dem Fall habe ich
ihn nicht explizit gefragt. Jaydee war einer der Charaktere, die von Anfang an
sehr klar und deutlich für mich waren. Insofern fällt es mir relativ leicht,
aus seiner Sicht zu schreiben. Ich muss eher abwägen, wie weit ich mit ihm
gehen kann. Wie böse darf er werden? Was darf er sich alles leisten? Ich habe
allerdings ganz wundervolle Betaleser, die mir jedes Mal sehr guten Input
geben, wenn ich unsicher bin. Dafür bin ich sehr dankbar.
Welcher
Charakter ist dein absoluter Liebling?
Oooh,
ganz schwere Frage :) Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich liebe sie alle. Ich
liebe es aus Jaydees Sicht zu schreiben, aber dann auch wieder aus Jessamines
Sicht. Ich kann es dir echt nicht beantworten. Sie liegen mir alle sehr am
Herzen.
Können
wir in Zukunft auf weitere Projekte von dir hoffen? Wenn ja, wirst du in der
Fantasy‐ Schiene bleiben oder hast du auch ein Faible für andere Genres?
Ich
habe ja einen kleinen Ausflug in den Krimi-Bereich mit ein M.O.R.D.s-Team
gemacht und in der Serie Band 2 beigesteuert. Im Moment werde ich mich
allerdings voll und ganz auf die Seelenwächter konzentrieren. Die Geschichte
ist für mich noch lange nicht auserzählt und ich habe tausend Ideen dazu. Ich
könnte mir aber durchaus vorstellen, auch mal einen ganz klassischen
Liebesroman zu schreiben. Mal schauen :)
Ich
bedanke mich recht herzlich, das du meine Fragen beantwortest :)
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